19.05.14

konversation

lieber thomas,

inzwischen ist einige zeit vergangen, ich denke dennoch viel an dich. immer mal wieder. darüber hinaus an den tot generell und die kunst loszulassen. warum tut das nur so weh?!

meine haare sind lang geworden, mein pony längst überfällig und der termin mit dir, der wäre dann bald. ich fühle mich wie ein verräter, allein schon bei dem gedanken woanders hin zu gehen. langsam wächst auch ein bißchen egosimus und eitelkeit -- was machen!? ich war so glücklich mit dir. das und darüber hinaus, mir nie wieder die frage zu stellen, wem ich mich anvertraue. von der "angst" während des schneidens mal ganz abgesehen. 
thomas du musst wissen, ich hatte mein ganzes leben lang hauptsächlich pech mit meinen friseuren. ob teuer oder nicht, provinzialisch angehaucht waren sie fast alle. schnitt nach lehrbuch, weniger nach haarstruktur oder gar kopfform; schon gar nicht nach typus! das war bei dir anders. ich bin froh, dass ich meine kurzhaarfrisuren mit dir ausgelebt habe. jetzt mit langen haaren ist das ja auch erstmal einfacher, aber trotzdem!

im bad auf dem waschbecken steht das pflegeprodukt, welches du mir beim letzen mal noch geschenkt hast. einfach so. ich habe das erst gar nicht verstanden (gekauft hätte ich es ja nicht ;) ). nun steht es da und erinnert mich an dich. hin und wieder benutze ich es und denke an deine worte, die du mir gesagt hast, wie ich es anwenden soll. manchmal ertappe ich mich bei kritischen haarspiegelblicken, dass du ja jetzt gerade zugucken könntest. irgendwie von irgendwoher... auch wenn du wahrscheinlich besseres zu tun hast. dann sage ich dir gedanklich manchmal hallo und stelle mir vor, wie du darüber lachst.


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